Montag, 25. Februar 2008

Eine Woche "on the road"






Kaum zu glauben, aber schlussendlich habe ich es doch geschafft - nein, nicht alles aufzuraeumen, sondern loszulassen. Den Rest duerfen meine Schwestern und sonstige Bereitwillige erledigen. Am Sonntag stieg ich in aller fruehe in den Zug. 10 Stunden nach Wien, die einzige Zeit, die mir zur Erholung vor der langen Tour bleibt.


Richtig genossen habe ich es, nur da zu sitzen und nichts zu tun, nur den Schnee am Arlberg an mir vorbei ziehen zu lassen.


In Wien bin ich dann zuerst mal orientierungslos in die komplett falsche Richtung gefahren. Nach so einer langen Zugfahrt und Nachts in einer fremden Stadt, konnte ich es noch akzeptieren. Trotzdem bin ich irgendwann Helga, meine ersten Gastgeberin, heil angekommen. Lange war der Abend nicht und in der Nacht habe ich so gut geschlafen wie in den letzten Wochen nicht mehr. Der ganze Ballast habe ich hinter mir gelassen. So konnte ich frohen Mutes frueh, als Helga zur Arbeit ging, losfahren.






Vieles habe ich ja noch von der Stadt gekannt, darum habe ich mich nicht weiters aufgehalten. Ein aelterer Herr hat mir den rechten Weg gewiesen. Ich wusste, bald werden diese Unterhaltungen aufhoeren, bald werde ich die Sprache nicht mehr verstehen. So gings dann im grauen Wien der Donau entlang auf Umwegen, immer geradeaus bis nach Bratislava. Die Stadt muss sich ganz schoen in den letzten Tagen heraus gemacht haben.




Irgendwann bin ich dann zu meinem zweiten host, Peter, der leider nicht daheim war und mein Handy hat nicht funtioniert. Eine Nachbarin hat ihn dann angerufen und eine halbe Stunde stand sein kleiner Bruder da. Der Arme, hat in der Stadt auf meinen Anruf gewartet. Aber so war er gluecklich hier zu sein und ich auch. Er hat dann prima fuer mich gekocht und ich habe ihm dafuer ueber meine bisherigen Radtouren erzaehlt.


Nachdem seine Eltern kamen, gabs dann noch den landesspezifischen Alkohol, Slibovitz und Wein. Wir hatten einen sehr unterhaltsamen abend. Hauptsaechlich gings natuerlich ueber Reisen.


Bis um 16:00 Uhr hatte ich am folgenden Tag Zeit nach Komarno zu fahren. Da wartete mein naechster Host auf mich. Sie musste am Nachmittag Abiturienten unterrichten und wollte mich vorstellen. Da ich ja jetzt versuch ein lieber Mensch zu sein, habe ich zugesagt. Der Rueckenwind kam mir zu Gute. Ansonsten gings ja auch nur gerade der Donau entlang. Punkt 4 Uhr bin ich dann beim Gymnasium um die Ecke geduest. Julie kam mir schon mit wehendem Mantel entgegen. Schnell Fahrrad und Gepaeck ins Lehrerzimmer und ich "dick und durstig" und verschwitzt in das Klassenzimmer. Da musste ich dann vielleicht 12 Jugendlichen rede und antwort stehen. Allerdings hat sich das Interesse auf wenige beschraenkt. Erst spaeter erfuhr ich dann, dass meine Host eigentlich Psychologin ist und nur fuer Abiturienten diese Stunde hat, was sie Hauptsaechlich fuer Kommunikation und Konfliktmanagement nutzt.
Na unter dem Aspekt hat das ja sogar gepasst. Mein Englisch oder Deutsch wurde ganz hervorragend von einer Schuelerin ins ungarische uebersetzt. Komarno ist einer der Teile Sloweniens, wo viele Ungarn leben. Darum gibt es hier auch ungarische Schulen.
Den angebotenen Besuch in einem Thermalbad habe ich dann nicht mehr angenommen, war einfach zu muede.

Im dichten Nebel gings am naechsten Tag weiter nach Budapest. Nicht lange dann wurde es wieder sehr warm und es ging teilweise auf total neu angelegten Fahrradwege Richtung Budapest. Bei Zeiten habe ich die Stadt auch erreicht, nur ist diese so riesig, dass es mich nochmals mehr als 2 Stunden im dichtesten Verkehr gedauert hat, bis ich meinen naechsten Uebernachtungsplatz gefunden habe. Hoch auf dem Berg kam ich recht fertig bei Dunkelheit an. Schon auf der Strecke habe ich beschlossen, es ist schon Zeit fuer einen Tag Ruhe. Dafuer ist ja auch Budapest mit den ganzen Baedern hervorragend geeignet. Bei Urses Freundin Eva bin ich hervorragend untergekommen. Nach dem Stress vor der Abreise, habe ich den Tag richtig genossen. Da das Wetter nicht allzu schoen war habe ich mich einfach in eines der Baeder gelegt.


Am naechsten Tag gings weiter, prima Strecke der Danau entlang. Ein netter Radler hat mich aus Budapest geleitet. Es wurde so warm, dass ich richtig einen Sonnenbrand im Gesicht bekommen habe. Am Abend wurde ich wieder sehr gut versorgt, bei Melinda in Dunafoeldvar. Wieder durfte ich mit der Familie den Landesueblichen Alkohol, Tokayer, probieren. War fast ein bisschen viel. Im Fernseher kamen schreckliche Fotos von Belgrad. Hat mich nicht sehr beunruhigt, mittlerweile weiss ich ja, wie die Medien arbeiten.

Zum Leidwesen der Familie wollte ich wieder frueh los. Es hat sich auch gelohnt, ich bin bis Mohacs gekommen, kurz vor der kroatischen Grenze.



So, wie es dann weiter ging, folgt.......

Donnerstag, 14. Februar 2008

Vorbereitung - 2

Der eigentliche Spaß beginnt nach der Kündigung. Dann geht’s erst richtig los: Mieter suchen, Visum beantragen, Versicherungen abklären, Lagerraum für all die Sachen suchen, Klaviertransport organisieren, ..... keine Sorge die Liste wird noch länger. Das ist wie Pandoras Box, am besten lässt man es bleiben, arbeitet weiterhin für eine gute Firma, hat sein monatliches Einkommen und sitzt die meiste Zeit im Warmen und Trockenen. Doch leider - zu spät. Ich habe mir den Boden selber unter den Füssen weggezogen, darum geht es jetzt erst richtig ins Vergnügen.
Tipp 1: Suche nie einen Mieter im Dezember. Im Januar laufen sie Dir die Wohnung wieder ein.
Tipp 2: Erkundige rechtzeitig nach der Krankenversicherung. Die brauchen teilweise 5-7 Wochen zur Abklärung eines Antrages.
Tipp 3: Auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen, was wahre Freunde sind. Am Anfang finden sie alles ganz toll, wollen auf jeden Fall helfen und wollen auch noch Deine besten Besitztümer haben. Wenn es dann wirklich zur Sache geht, haben sie auf einmal keine Zeit mehr. Aber zum Glück gibt’s noch den Weizen der dann einspringt.
Tipp 4: Suche nach Sponsoren. Wenn man das vorhat, ist Dezember zur Anfrage höchst ungeeignet. Da sind alle bei der Inventur.
Tipp 5: Am Besten eine Liste machen und abhaken, das ist psychologisch immer sehr sinnvoll. Dann sieht man was man gemacht hat. Trotzdem, die Liste wird nicht kürzer.
Feierabende und Wochenenden gehören auf einmal der Vergangenheit an. Ab jetzt wird durchgearbeitet.
Das macht auch noch richtig Spaß, plötzlich tritt Leben in das Dasein. Man erweitert sein Netzwerk schlagartig und da es so vielseitig ist, ist es äußerst interessant.

So, das sind mal für heute weiter Tipps. Bald gibt’s dann mehr.